STRABAG SE-Geschäftsbericht 2011

STRABAG SE ÜBERTRIFFT MIT STARKEM ERGEBNIS 2011 EIGENE ERWARTUNGEN
  • Zweistellige Steigerung bei Umsatz und Ergebnissen
  • EBIT bei € 334,8 Mio., Ergebnis je Aktie zeigt Plus von 14 % auf € 1,75
  • Vorstand schlägt höhere Dividende von € 0,60 je Aktie vor
  • Ausblick: Leistung bei € 14,3 Mrd. unverändert, EBIT-Prognose sehr ambitioniert



Wien, 27.4.2012 Der börsenotierte Baukonzern STRABAG SE hat im Geschäftsjahr 2011 ein starkes Ergebnis erwirtschaftet und damit seine eigenen Erwartungen übertroffen.

Die Schuldenkrise in Europa, die volatilen Finanzmärkte und rückläufige Investitionen der öffentlichen Hand bei gleichzeitig noch hoher Nachfrage nach Hochbauten vonseiten privater bzw. gewerblicher Kunden kennzeichnen unser Umfeld. Glücklicherweise ist unsere Strategie auch auf solche Rahmenbedingungen ausgelegt: Wir sind ein nach Regionen und Segmenten diversifizierter Konzern mit einer soliden Finanzstruktur. Weil wir flexible Strukturen leben, können wir unsere Kapazitäten rasch anpassen. Dadurch ist es uns gelungen, im Geschäftsjahr 2011 ein angesichts dieser Rahmenbedingungen außerordentlich gutes Ergebnis zu erwirtschaften“, kommentiert Hans Peter Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE.

Die Leistung stieg um 12 % auf € 14.325,85 Mio. Der Konzernumsatz betrug € 13.713,80 Mio., was einer Erhöhung um 11 % entspricht. Die Zunahme ist auf die starke Nachfrage im deutschen Hoch- und Ingenieurbau, den boomenden polnischen Bausektor vor allem im Bereich Verkehrswegebau und die Expansion in Nordeuropa zurückzuführen. Außerdem akquirierte STRABAG im ersten Quartal 2011 zwei mittelständische Bauunternehmen in der Schweiz, was sich positiv auf die Entwicklung des Umsatzes und der Leistung auswirkte.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 2 % auf € 746,33 Mio.; obwohl sich aus einer Akquisition im Jahr 2010 ein positiver Ergebniseffekt von € 10,60 Mio. auf Ebene des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) ergeben hatte, zeigte sich bei dieser Kennzahl im Geschäftsjahr 2011 ein Plus von 12 % auf € 334,78 Mio. Die EBIT-Marge blieb dadurch gegenüber dem Vorjahr konstant bei 2,4 %. Das Vorsteuerergebnis zeigt ein überproportionales Plus von 23 %, und das Ergebnis nach Steuern ein solches von 27 %. Trotz deutlich gestiegener Minderheitsanteile beendete STRABAG SE das Geschäftsjahr 2011 auch mit einer Steigerung im Konzernergebnis von 12 % auf € 194,99 Mio. Das Unternehmen hatte mit einer Erhöhung auf € 185 Mio. gerechnet und daher die eigene Prognose übertroffen.

Da sich die Anzahl der gewichteten ausstehenden Aktien durch Rückkauf eigener Aktien verringerte, erhöhte sich das Ergebnis je Aktie um 14 % auf € 1,75. Der Vorstand wird der Hauptversammlung am 15.6.2012 eine Dividende je Aktie von € 0,60 vorschlagen – eine Erhöhung um 9 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Bilanzsumme zeigte sich unverändert bei € 10,4 Mrd. Die Eigenkapitalquote blieb weiterhin sehr hoch und reduzierte sich nur geringfügig von 31,1 % auf 30,3 % – und zwar als Folge des Rückkaufprogrammes eigener Aktien. Für den Erwerb eigener Aktien wendete STRABAG SE im Jahr 2011 rund € 185 Mio. auf und hielt zum Jahresende 7,7 % der Aktien. Am 31.12.2011 wurde wie bereits in den Vorjahren eine Netto Cash-Position errechnet. Sie lag bei € 267,81 Mio.

Der Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit fiel um 27 % auf € 501,15 Mio., obwohl zur selben Zeit eine Steigerung des Cash-flows aus dem Ergebnis von 35 % zu verzeichnen war. Der Grund dafür ist neben der Reduktion von Anzahlungen in Polen auch in der Ausweitung des Geschäftes – ersichtlich am gestiegenen Umsatz – zu finden, der sich wie erwartet in einem Aufbau des Working Capital niederschlug. Der Cash-flow aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich um 18 % auf € -616,07 Mio. Für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten wurde zwar um 14 % weniger aufgewendet als im Vorjahr. Jedoch schlagen hier einige Akquisitionen mittelständischer Bau- und Rohstoffunternehmen in der Schweiz und in Deutschland unter „Konsolidierungskreisänderungen“ zu Buche. Der Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei € -81,78 Mio. nach € -20,00 Mio. im Vorjahr.

AUSBLICK
Basierend auf dem nach Regionen und Segmenten gut ausbalancierten Geschäft rechnet STRABAG SE für das Geschäftsjahr 2012 mit einer gleich bleibenden Leistung von € 14,3 Mrd.

Im Geschäftsjahr 2011 wirkten sich die fehlenden Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen Hand in Europa aufgrund der laufenden Abarbeitung früherer Auftragseingänge noch nicht auf die Leistung, wohl aber auf die Renditen vor allem im Verkehrswegebau negativ aus. Auch 2012 erwartet STRABAG ein weiterhin widriges Umfeld für den Verkehrswegebau. Zu einer Belastung dürfte auch die Abschwächung der Baunachfrage in Polen nach der Fußball-Europameisterschaft führen. Dem steht die Erwartung eines weiterhin soliden Geschäftes im deutschen Hoch- und Ingenieurbau sowie einer Verbesserung des Ergebnisses in Nischenmärkten wie dem Eisenbahnbau oder der Umwelttechnik gegenüber.

Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – das Wirtschaftswachstum in den einzelnen Märkten, die Höhe der öffentlichen Ausgaben und das Finanzierungsumfeld für die Kunden – bezeichnet STRABAG ihre Prognose für das EBIT des Geschäftsjahres 2012 von über € 300 Mio. als „mehr als ehrgeizig“.



Auf der Website veröffentlicht am 27.04.2012 – Zuletzt publiziert am 16.11.2022 11:22:53
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