Zwischenbericht Jänner–März 2010

STRABAG SE mit Rekordauftragsbestand und geringerem Winterverlust im ersten Quartal 2010
  • Strenger Winter: Leistung sank in Q1/2010 um 16 % auf € 1.837,38 Mio.
  • EBITDA (€ -46,02 Mio.) und EBIT (€ -149,89 Mio.) weniger negativ aufgrund besseren Winterkostenmanagements und akquisitionsbedingtem Sondereffekt
  • Ergebnis je Aktie um 9 % von € -1,13 auf € -1,03 verbessert
  • Auftragsbestand auf Rekordhöhe: € 15,6 Mrd. – Infrastrukturprojekte in Polen
  • Ausblick unverändert: Leistung und Ergebnis 2010 stabil
Wien, 31. Mai 2010



STRABAG SE, das größte Bauunternehmen Zentral- und Osteuropas, hat das erste Quartal 2010 mit einem Rekordauftragsbestand und einem geringeren Winterverlust beendet. "Das erste Quartal 2010 war von einem sehr langen und harten Winter geprägt, wodurch wir einen Umsatzrückgang im zweistelligen Bereich zu verzeichnen hatten. Wie in jedem ersten Quartal weisen wir auch heuer einen Verlust aus, der dank eines verbesserten Kostenmanagements und eines positiven Sondereffektes aus der Anteilserhöhung an der tschechischen Bahnbaugesellschaft Viamont DSP a.s. aber geringer als im Vorjahresquartal ist. Ich sehe daher keine Veranlassung, meinen Ausblick auf das Gesamtjahr 2010 von Ende April zu ändern. Meine Vorstandskollegen und ich gehen weiter davon aus, das Geschäftsjahr sowohl bei der Leistung als auch beim Ergebnis auf Vorjahresniveau abschließen zu können", erläutert der STRABAG SE Vorstandsvorsitzende, Hans Peter Haselsteiner, die Zahlen.

Leistung und Umsatz
Bedingt durch die nachteiligen Witterungsverhältnisse zu Jahresbeginn und dem Auslaufen einiger Großprojekte im Nahen Osten und in Russland reduzierte sich die Leistung im ersten Quartal 2010 um 16 % auf € 1.837,38 Mio. Der konsolidierte Konzernumsatz der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2010 betrug € 1.788,45 Mio., nach € 2.082,33 Mio. im Vorjahresvergleichszeitraum (-14 %). Während das Segment Verkehrswegebau die gewohnt niedrige Leistung im Winterquartal nur geringfügig unterbot, zeigte diesmal der Hoch- und Ingenieurbau eine negative Leistungsentwicklung im zweistelligen Prozentbereich.

Auftragsbestand
Der Auftragsbestand erreichte mit € 15.634,71 Mio. eine Rekordhöhe. Dies ist großteils auf die im vergangenen Jahr akquirierten großen Infrastrukturprojekte in Polen zurückzuführen. Allein in diesem Markt stieg der Auftragsbestand im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um mehr als € 1,8 Mrd. auf € 2,9 Mrd. Diese Projekte waren auch für eine Verschiebung der Segment-Gewichte verantwortlich: Der Auftragsbestand des Segmentes Hoch- und Ingenieurbau am gesamten Auftragsbestand des Konzerns verringerte sich von 43 % auf 38 %, während der Anteil des Verkehrswegebaues von 32 % auf 36 % stieg.

Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Die beiden ersten Quartale liefern typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird.

Die Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen konnten in den vergangenen drei Monaten von 71 % auf 68 % des Umsatzes verringert werden. Als Folge war das EBITDA (Ergebnis vor Zinsergebnis, Steuern und Abschreibungen) mit € -46,02 Mio. gegenüber € -66,31 Mio. im Vorjahresquartal deutlich weniger negativ. Die EBITDA-Marge verbesserte sich damit von -3,2 % auf -2,6 %.

Im EBITDA enthalten ist zudem eine akquisitionsbedingte erfolgswirksame Aufwertung der tschechischen Bahnbaugesellschaft Viamont DSP a.s. in Höhe von € 24,60 Mio. Gleichzeitig wurde eine Abschreibung des Viamont-Firmenwertes in Höhe von € 14,00 Mio. vorgenommen. Dadurch erhöhten sich die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 20 %. Damit war das EBIT (Ergebnis vor Zinsergebnis und Steuern) mit € -149,89 Mio. nur um 2 % weniger negativ als im Vorjahresvergleichsquartal, und die EBIT - Marge änderte sich von -7,3 % auf -8,4 %.

Das Zinsergebnis fiel in den ersten drei Monaten mit € -14,51 Mio. weniger negativ aus als im Vorjahr (€ -26,36 Mio.). Während die Zinsen ein ähnliches Niveau zeigten, schlugen Währungsabwertungen nicht mehr im gleichen Ausmaß zu Buche. In Summe errechnet sich ein Vorsteuerergebnis von € -164,40 Mio., nach € -179,03 Mio. in Q1/2009. Das negative Ergebnis nach Steuern konnte um 9 % auf € -128,65 Mio. eingegrenzt werden. Nach Minderheiten ergibt sich damit ein um 9 % geringerer Konzernverlust von € -117,83 Mio. bzw. ein Ergebnis je Aktie von € -1,03 gegenüber € -1,13 im Vorjahresvergleichsquartal. Ohne den Sondereffekt in Zusammenhang mit der Aufstockung der Anteile an Viamont um 50 % auf 100 % wären das Konzernergebnis sowie das Ergebnis je Aktie in etwa auf Vorjahresniveau zu liegen gekommen.

Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme verringerte sich gegenüber dem 31.12.2009 von € 9.613,59 Mio. auf € 9.215,32 Mio. Dies ist im wesentlichen auf die Reduktion der Forderungen aus Lieferung und Leistungen und der Tilgung von kurzfristigen Verbindlichkeiten zurückzuführen. Gleichzeitig zeigte sich die Eigenkapitalquote mit 32,4 % nach 32,2 % stabil. Die Netto-Cash-Position in Höhe von € 596,23 Mio. zu Jahresende 2009 sank auf € 381,27 Mio. per 31.3.2010.

Aufgrund des verbesserten Konzernergebnisses, des daraus resultierenden Cash-flows aus dem Ergebnis und eines weiterhin guten Working Capital Managements kam der Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit bei € -117,35 Mio. und damit gegenüber dem Vorjahresquartal (€ -189,91 Mio.) deutlich weniger im negativen Bereich zu liegen. Einige Großinvestitionen im Eisenbahnbau sowie die Anteilserhöhung an der tschechischen Bahnbaufirma Viamont DSP a.s. ließen den Cash-flow aus der Investitionstätigkeit von € -58,62 Mio. auf € -115,44 Mio. steigen. Der Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit verringerte sich dagegen um mehr als die Hälfte auf € 13,82 Mio. und bezieht sich beinahe ausschließlich auf die Erhöhung von Bankverbindlichkeiten.

Mitarbeiter
STRABAG reagierte in einigen Ländern – wie z.B. in Tschechien, Ungarn und den Balkan-Staaten – mit Personalreduktionen auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dies, verbunden mit dem winterbedingten Leistungsrückgang, ließ die Anzahl der Mitarbeiter um 7 % auf 68.318 Personen sinken. Einzig in Polen fand bei STRABAG ein nennenswerter Aufbau des Personalstandes um über 700 Mitarbeiter statt.



Auf der Website veröffentlicht am 31.05.2010 – Zuletzt publiziert am 16.11.2022 11:22:10
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