Zwischenbericht Jänner–März 2011

STRABAG SE erhöht Prognose für 2011 und 2012 nach solidem Q1
  • Ausblick auf die Leistung 2011 auf € 14,0 Mrd. von € 13,5 Mrd. angehoben; EBIT 2011 bei € 320 Mio. anstatt bei € 295 Mio. erwartet
  • Leistung 2012 bei € 14,3 Mrd. und EBIT 2012 bei € 330 Mio. gesehen
  • Solides Q1/2011: Leistung +26 % auf € 2,3 Mrd.; Quartalsergebnis unverändert bei € -1,03 je Aktie
Wien, 31. Mai 2011


STRABAG SE, das größte Bauunternehmen Zentral- und Osteuropas, erhöht nach einem soliden ersten Quartal 2011 die Prognose für das Gesamtjahr sowie für das Folgejahr 2012. Demnach sollte die Leistung 2011 auf € 14,0 Mrd. steigen (bisheriges Ziel: € 13,5 Mrd.). Das Ergebnis vor Zinsergebnis und Steuern (EBIT) erwartet STRABAG nun nicht mehr bei € 295 Mio., sondern bei € 320 Mio. Für das Geschäftsjahr 2012 war das Unternehmen bisher von einer Leistung von € 13,7 Mrd. und einem EBIT von € 300 Mio. ausgegangen. Nun rechnet es mit einer Leistung von € 14,3 Mrd. und einem EBIT von € 330 Mio.

Dr. Hans Peter Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE, begründet die Anhebung der Prognose: „Das erste Quartal des Vorjahres war von einem sehr langen und harten Winter geprägt. In diesem Jahr konnten wir wetterbedingt wesentlich früher zu bauen beginnen, weshalb wir erfreulicherweise über einen zweistelligen Zuwachs bei der Leistung berichten können. Auch auf der Ergebnisseite haben wir Positives zu veröffentlichen: Das EBIT war im Vorjahr durch einen bilanziellen Einmaleffekt deutlich positiv verzerrt. Dennoch lag das EBIT im abgelaufenen Quartal mit € -145,38 Mio. weniger tief im negativen Bereich als in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2010. Nach Vorliegen der Quartalsergebnisse blicken meine Vorstandskollegen und ich nun positiver in die Zukunft als noch bei der Veröffentlichung des Jahresfinanzberichtes 2010. Daher ändern wir unseren Ausblick auf die Geschäftsjahre 2011 und 2012.“

Heute, Dienstag, hatte STRABAG die Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht:

Leistung und Umsatz
STRABAG erwirtschaftete im ersten Quartal 2011 eine Leistung von € 2.309,25 Mio., was einer Erhöhung um 26 % entspricht. Im Vorjahresvergleichszeitraum hatten nachteilige Witterungsverhältnisse die Bautätigkeit stark eingeschränkt. Die Zunahme des Bauvolumens zeigte sich in allen Segmenten, besonders stark war sie jedoch im Segment Verkehrswegebau. Auf Ländersicht traten die Steigerungen in Deutschland, in Polen sowie in den nordeuropäischen Märkten deutlich zutage. Der konsolidierte Konzernumsatz der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2011 betrug € 2.210,04 Mio., nach € 1.788,45 Mio. im Vorjahresvergleichszeitraum (+24 %).

Auftragsbestand
Der Auftragsbestand reichte nicht an die Rekordhöhe zum ersten Quartal des Vorjahres heran, sondern lag mit € 15.176,99 Mio. um 3 % darunter. Größtenteils lässt sich dies auf die durch die politischen Unruhen bedingte Stornierung des Auftragsbestandes in Libyen zurückführen. Auffallend sind des Weiteren der Aufbau des Auftragsbestandes in Benelux sowie der Abbau in Polen und in Ungarn. Während im Boomland Polen die großen Infrastrukturprojekte laufend abgearbeitet und damit in Leistung gewandelt werden, zeigen sich in Ungarn die Auswirkungen der Sparbemühungen der öffentlichen Stellen.

Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Die beiden ersten Quartale liefern typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird.

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsergebnis, Steuern und Abschreibungen) war mit € -59,80 Mio. stärker negativ als im Vorjahresquartal. Begründen lässt sich dies mit der außerordentlichen erfolgswirksamen Aufwertung der tschechischen STRABAG Bahnbau-Tochter Viamont DSP a.s. in Höhe von € 24,60 Mio. im Vorjahr, die sich im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen wiederfand. Die EBITDA-Marge veränderte sich jedoch nur leicht von minus 2,6 % auf minus 2,7 %.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen reduzierten sich um 18 % auf € -85,58 Mio. – hier schlägt eine im ersten Quartal des Vorjahres ebenfalls im Zuge der Viamont-Transaktion vorgenommene einmalige Firmenwertabschreibung in Höhe von € -14,00 Mio. zu Buche. Das EBIT zeigte sich daher mit € -145,38 Mio. relativ stabil, doch müsste zu Vergleichszwecken das EBIT des Vorjahres von € -149,89 Mio. um den positiven Einmaleffekt von € 10,6 Mio. aus der Viamont-Transaktion bereinigt werden. Die EBIT-Marge verbesserte sich angesichts der steigenden Umsatzerlöse von minus 8,4 % auf minus 6,6 %.

Das Zinsergebnis fiel in den ersten drei Monaten mit € -3,21 Mio. weit weniger negativ aus als im Vorjahr (€ -14,51 Mio.). Während die Zinsen ein ähnliches Niveau zeigten, entfielen die Kursverluste aus der Umrechnung von konzerninternen Finanzierungen. In Summe errechnet sich ein Vorsteuerergebnis von € -148,59 Mio., nach € -164,40 Mio. im Q1/2010. Das negative Ergebnis nach Steuern konnte um 9 % auf € -116,87 Mio. verbessert werden. Während die Fremdanteilseigner im Vorjahresquartal noch einen Verlust von € 10,82 Mio. mitgetragen hatten, lag das den Minderheitsaktionären zustehende Ergebnis diesmal sogar bei € +0,66 Mio. Daraus ergibt sich ein nahezu unveränderter Konzernverlust von € -117,53 Mio. (Vorjahresquartal: € -117,83 Mio.) bzw. ein Ergebnis je Aktie von erneut € -1,03.

Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme unterschreitet wie erwartet per 31.3.2011 mit € 9.920,34 Mio. die € 10 Mrd.-Marke, nachdem sie per Ende 2010 bei € 10.382,16 Mio. gelegen war. Grund für die Reduktion der kurzfristigen Vermögenswerte sind die saisonbedingt geringeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Auch die kurzfristigen Verbindlichkeiten sanken, und zwar wegen der ebenfalls durch die Winterpause bedingten niedrigeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Eigenkapitalquote veränderte sich mit 31,8 % nach 31,1 % zum 31.12.2010 kaum. Die Netto-Cash-Position reduzierte sich durch den Working Capital-Aufbau deutlich von € 669,04 Mio. auf € 268,90 Mio.

Der Cash-flow aus dem Ergebnis lag bei € -78,05 Mio. und damit aufgrund eines verbesserten Ergebnisses nach Steuern weniger tief im negativen Bereich. Wie vorhergesehen, wurde die Anzahlung für das polnische Autobahnprojekt, das die Bilanz zum 31.12.2010 geprägt hatte, zum Teil bereits abgebaut. Zugleich gelang jedoch keine ähnliche starke Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie im ersten Quartal des Vorjahres, sodass sich das Working Capital entsprechend aufbaute und sich der Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit bei € -294,12 Mio. darstellte. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2010 lag dieser bei € -117,35 Mio. Unternehmensakquisitionen, etwa in der Schweiz, bei gleichzeitiger Reduktion der Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände führten zu einem Cash-flow aus der Investitionstätigkeit von € -119,74 Mio. Dieser erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nur 4 %. Der Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit verdoppelte sich dagegen auf € 28,42 Mio. und lässt sich beinahe ausschließlich auf die Erhöhung von Bankverbindlichkeiten zurückführen.

Mitarbeiter
Die Anzahl der Mitarbeiter stieg um 6 % auf 72.363 Personen. Knapp die Hälfte der über 4.000 neuen Mitarbeiter war zuvor bei dem von STRABAG akquirierten, in Deutschland tätigen Unternehmen Rimex beschäftigt. Die deutliche Zunahme in der Schweiz erklärt sich aus der erstmaligen Einbeziehung der Beschäftigten zweier akquirierter Unternehmen, nämlich Brunner Erben Holding AG und Astrada AG. Zu Mitarbeiterabbau kam es dagegen in Ungarn und in Tschechien.



Auf der Website veröffentlicht am 31.05.2011 – Zuletzt publiziert am 16.11.2022 11:22:14
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