Zwischenbericht Jänner–März 2013

STRABAG SE: Später Start der Bausaison drückt auf Ergebnisse zum ersten Quartal 2013
  • Leistung (-6 %) und EBIT (-5 %) tiefer wegen wetterbedingt verspäteten Starts der Bausaison
  • Zinsergebnis hilft, Konzernergebnis um 7 % zu verbessern
  • Auftragsbestand mit € 13,8 Mrd. weiterhin auf hohem Niveau, aber -12 % gegenüber Q1/12
  • Ausblick 2013 bekräftigt: Leistung bei € 14,0 Mrd., EBIT bei mindestens € 260 Mio. erwartet


Wien, 29.5.2013

STRABAG SE, das größte Bauunternehmen Zentral- und Osteuropas, hat heute, Mittwoch, die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2013 bekannt gegeben. Wie erwartet, lasteten die widrigen Wetterbedingungen auf der Leistung und dem Ergebnis.

„Wenn wir heute vom Klima im Bausektor sprechen, dann meinen wir tatsächlich das Wetter: Es hat auf der einen Seite zu einem verspäteten Start der Bausaison geführt. Daher berichten wir im ersten Quartal 2013 über eine um 6 % geringere Leistung. Angesichts der fehlenden Fixkostendeckung im Winter wird im ersten Quartal immer ein Verlust ausgewiesen; diesmal ist er aber um 7 % geringer, da das Zinsergebnis besser ausgefallen ist. Das kalte Wetter hat auf der anderen Seite auch einen positiven Effekt für den Straßenbau – es bedingt vermehrte Reparaturmaßnahmen der Verkehrsinfrastruktur. Daher bleiben meine Vorstandskollegen und ich bei der bereits früher veröffentlichten Einschätzung für das Jahr 2013: Die Leistung sollte in etwa stabil und damit bei € 14,0 Mrd. bleiben. Auch die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von zumindest € 260 Mio. halten wir aufrecht“, kommentiert
Hans Peter Haselsteiner, der Vorstandsvorsitzende der STRABAG SE.

Leistung und Umsatz
Wegen des verspäteten Starts der Bausaison nahm die Leistung des STRABAG SE Konzerns im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahresquartal um 6 % auf € 2.135,12 Mio. ab. Wetterbedingte Rückgänge waren besonders in Deutschland und in Polen zu verzeichnen. Der konsolidierte Konzernumsatz betrug € 1.995,40 Mio. Damit lag er um 9 % unter jenem des Vergleichszeitraumes des Vorjahres.

Auftragsbestand
Per Ende März des Vorjahres hatte STRABAG ein Rekordhoch beim Auftragsbestand vermeldet. Mit dem Abarbeiten der Großprojekte etwa in Polen, Kanada, Rumänien und Österreich wurde der Auftragsbestand nun deutlich reduziert, und zwar um 12 % auf € 13.818,94 Mio., liegt damit aber immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Ertragslage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Die beiden ersten Quartale liefern typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird. Wegen der saisonalen Entwicklung ist ein Vergleich der Ergebnisse zum Vorquartal nicht sinnvoll.

Mit dem geringeren Umsatz ging auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Quartal 2013 um 5 % von € -74,34 Mio. auf € -77,79 Mio. zurück. Da auch die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 5 % anstiegen, errechnete sich ein um 5 % stärker negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von € -172,30 Mio., wobei jedoch aus dem ersten Quartal keine Prognose für die Geschäftsentwicklung des Gesamtjahres abgeleitet werden kann.

Das Zinsergebnis verbesserte sich deutlich: In den € -34,52 Mio. des Vorjahresquartals waren negative Kursdifferenzen auf Währungen in Höhe von mehr als € 30 Mio. enthalten. Stattdessen wurden im ersten Quartal 2013 Kursgewinne in Höhe von knapp € 9 Mio. verzeichnet, sodass das Zinsergebnis bei € -0,56 Mio. zu liegen kam. In Summe führte dies zu einem Vorsteuerergebnis von € -172,86 Mio., nach € -199,18 Mio. Dementsprechend gestalteten sich die Ertragssteuern mit € 31,63 Mio. erneut im positiven Bereich, und damit entlastend. Es blieb ein um 11 % verbessertes – im ersten Quartal übliches – negatives Ergebnis nach Steuern von € -141,24 Mio. Die Fremdanteilseigner trugen einen Verlust von € 0,95 Mio. mit, sodass sich ein Konzernergebnis von € -140,29 Mio. ergab.

Aufgrund des Aktienrückkaufprogramms reduzierte sich die Anzahl der gewichteten ausstehenden Aktien von 104.907.599 Stück auf 103.018.317 Stück. Das Ergebnis je Aktie betrug somit € -1,36 nach € -1,44 im ersten Quartal des Vorjahres.

Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme reduzierte sich um 7 % auf € 9.456,30 Mio. Die Bilanzverkürzung resultierte aus dem im ersten Quartal typischen Effekt der Reduktion von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei gleichzeitiger Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Eigenkapitalquote veränderte sich mit 31,7 % nach 31,2 % zum 31.12.2012 kaum. Die Net-Debt-Position stieg aufgrund des saisonbedingten Verlustes von € 154,55 Mio. per Jahresende auf € 444,52 Mio. nach dem ersten Quartal 2013.

Zwar lag der Cash-flow aus dem Ergebnis mit € -100,79 Mio. weniger tief im negativen Bereich als im Vorjahresvergleichszeitraum. Damals hatte aber ein starker Abbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bei einem abgeschlossenen dänischen Großprojekt einen deutlichen Mittelzufluss im Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit bewirkt, der im ersten Quartal im laufenden Jahr nicht mehr zum Tragen kam. Daher fiel der Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit von € -47,57 Mio. auf € -215,46 Mio. Der Cash-flow aus der Investitionstätigkeit konnte jedoch um 37 % eingedämmt werden und betrug € -67,98 Mio. Dabei ist beim Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen noch restriktiver als bisher vorgegangen worden, und es fanden keine Unternehmensakquisitionen statt. Der Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit drehte von € 19,81 Mio. auf € -22,14 Mio. ins negative Terrain. Zwar wurden die Bankverbindlichkeiten nicht in demselben Ausmaß zurückgeführt wie im Vorjahresquartal, doch hatte ein Schuldscheindarlehen im ersten Quartal des Vorjahres im Unterschied zu diesem Jahr einen Liquiditätsschub gebracht.

Mitarbeiter
Die Mitarbeiteranzahl sank trotz der deutlich reduzierten Leistung um lediglich 1 % auf 69.998 Personen. Zwei große Änderungen glichen sich dabei beinahe aus: Zum einen wurde Personal in Polen marktbedingt abgebaut; zum anderen führten drei neue Großprojekte in Afrika zu einem Aufbau von mehr als 1.000 Arbeitsplätzen.


STRABAG SE ist einer der führenden europäischen Baukonzerne. Mit rund 74.000 Mitarbeitern wurde im Geschäftsjahr 2012 eine Leistung von € 14,0 Mrd. erbracht. Ausgehend von den Kernmärkten Österreich und Deutschland ist STRABAG über ihre zahlreichen Tochtergesellschaften in allen ost- und südosteuropäischen Ländern, in ausgewählten Märkten Westeuropas sowie auf der Arabischen Halbinsel präsent. STRABAG deckt dabei die gesamte Leistungspalette (Hoch- und Ingenieurbau, Verkehrswegebau, Spezialtief- und Tunnelbau) sowie die Bauwertschöpfungskette ab.



Auf der Website veröffentlicht am 29.05.2013 – Zuletzt publiziert am 16.11.2022 11:23:09
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