Zwischenbericht Jänner–September 2007

STRABAG SE mit deutlicher Ergebnissteigerung in den ersten neun Monaten 2007 und im 3. Quartal
  • Profitables Wachstum: Bauleistung stieg in den ersten neun Monaten 2007 um +5 %, EBIT +28 %
  • Auftragsbestand über € 10,8 Mrd. - Anteil Russlands bereits bei 11 %, Anstieg von € 300 Mio. auf € 1.180 Mio.
  • Ausblick 2007: Maßvolle Steigerung der Bauleistung auf knapp € 11 Mrd. und Ergebnisverbesserung erwartet
Wien, 30. November 2007 – STRABAG SE, das größte Bauunternehmen in Zentral- und Osteuropa, hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007 sowie im 3. Quartal 2007 eine deutliche Ergebnissteigerung verbucht.



Bauleistung und Umsatz
Die Bauleistung wuchs in den ersten neun Monaten 2007 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um rund 5 % auf € 7.615,0 Mio. Der Anstieg der Leistung in den zentral- und osteuropäischen Ländern lag mit +8,6 % über der Wachstumsrate des Gesamtkonzerns. Die absoluten Veränderungen in Deutschland (€ -44,8 Mio.) und Österreich (€ +45,3 Mio.) glichen einander aus. In Ungarn war ein nennenswerter Rückgang in Höhe von € -141,8 Mio. zu verzeichnen, was vor allem im Auslaufen von großen Infrastrukturprojekten im Segment Straßenbau begründet liegt. Der konsolidierte Konzernumsatz der ersten neun Monate 2007 betrug € 6.860,9 Mio., nach € 6.352,8 Mio. in den ersten drei Quartalen 2006. Diese Steigerung von +8 % ist unter anderem auf zusätzliche Erstkonsolidierungen in den Segmenten Hoch- und Ingenieurbau sowie Straßenbau zurückzuführen.

Im dritten Quartal des Vorjahres wies das Segment Tunnelbau eine außergewöhnlich hohe Bauleistung auf. In diesem Segment ist der Geschäftsverlauf auf Grund hoher Projektvolumina der jeweiligen Aufträge traditionell sehr volatil. Daher gingen entgegen dem Trend der neun Monate im dritten Quartal 2007 sowohl die Bauleistung (-1 %) als auch die Umsatzerlöse (-4 %) im Gesamtkonzern zurück. Im Segment Hoch- und Ingenieurbau war dagegen eine positive Tendenz der Bauleistung und des Umsatzes zu beobachten.

Auftragsbestand und Projekte
Der Auftragsbestand per 30.9.2007 zeigte mit einem Plus von 23 % gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres auf € 10.806,3 Mio. ein Rekordniveau. Der Auftragsbestand deckt die Planleistung von € 11 Mrd. rechnerisch rund zwölf Monate ab. Die Steigerung des Konzern-Auftragsbestandes war vor allem auf die positive Entwicklung im Bereich Hoch- und Ingenieurbau zurückzuführen, und dies im speziellen in Russland. Waren in diesem Markt ein Jahr zuvor noch € 300,4 Mio. zu verzeichnen, vervielfachte sich der Wert auf € 1.179,6 Mio. Davon entfielen € 1.145,0 Mio. auf das Segment Hoch- und Ingenieurbau.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Die Ergebnisentwicklung des STRABAG Konzerns ist auf Grund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Die beiden ersten Quartale liefern typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird. Wegen der saisonalen Entwicklung ist außerdem ein Vergleich der Ergebnisse zum Vorquartal (Q2) nicht sinnvoll. Bei steigendem Geschäftsvolumen ergibt sich zudem eine erhöhte Saisonalität im Ergebnisverlauf.

Während im Halbjahr noch ein negatives EBIT (Earnings before interest and taxes) berichtet wurde, konnte die Gewinnzone im dritten Quartal erreicht werden. Das EBIT der ersten neun Monate 2007 lag mit € 128,3 Mio. um +28 % über jenem der Vorjahresvergleichsperiode*. Der Periodenüberschuss konnte um +51 %* auf € 69,7 Mio. gesteigert werden. Der Periodenüberschuss nach Minderheiten lag bei € 66,3 Mio.

Im dritten Quartal 2007 stieg das EBIT im Vergleich zum Vorjahresquartal um +25 %* auf € 149,9 Mio. Der Jahresüberschuss des Quartals belief sich auf € 102,1 Mio., ein Plus von rund 31 %*.

Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31.12.2006 um +11 % auf € 6.463,3 Mio. Durch den Einstieg des neuen Kernaktionärs Rasperia Trading Ltd., einer Gesellschaft, die mittelbar im Eigentum des russischen Industriellen Oleg Deripaska steht, im dritten Quartal 2007 verbesserte sich die Eigenkapitalquote der STRABAG SE auf rund 32 %, und die Nettoverschuldung (Net Debt) reduzierte sich um -60 % auf € 273.1 Mio. Im Eigenkapital per 30.9.2007 noch nicht enthalten ist die Kapitalerhöhung im Rahmen des IPO. Auf mittlere Sicht prognostiziert STRABAG SE eine Eigenkapitalquote von 20-25 %.

Der Cash-flow aus der Geschäftstätigkeit war mit € -147,8 Mio. deutlich weniger negativ als in der Vergleichsperiode (zum Vergleich: € -349,7 Mio.), insbesondere da in einem nennenswerten Umfang Kundenforderungen abgebaut werden konnten. Der Cash-flow aus der Investitionstätigkeit fiel auf Grund von Änderungen des Konsolidierungskreises sowie wegen des starken Wachstums der Geschäftstätigkeit deutlich von € -97,5 Mio. auf € -401,7 Mio. Der Cash-flow aus der Finanzierungstätigkeit stieg um +180 % auf € 702,0 Mio. Dies ist vor allem auf den Einstieg des neuen Kernaktionärs zurückzuführen.

* bereinigt um Effekt aus DEUTAG Verkauf in 2006

Mitarbeiter
Infolge der gestiegenen Bautätigkeit erhöhte sich der Personalstand auf durchschnittlich 59.287 Mitarbeiter. Dies entspricht einer Zunahme von rund 14 % gegenüber den ersten neun Monaten 2006. Das stärkste Personalwachstum in absoluten Zahlen verzeichnete STRABAG im Nahen Osten, in Polen und Russland. Die Mitarbeiterzahl in Russland stieg um rund +82 % auf 1.585 Personen.

Ausblick
Der STRABAG Konzern legte in den ersten neun Monaten 2007 eine solide Basis für weiteres Wachstum. Die Mittel aus dem Börsegang, die in dem vorliegenden Abschluss noch nicht enthalten sind, sollen unter anderem für den Ausbau der Marktpräsenz in Zentral- und Osteuropa sowie für die Stärkung der eigenen Rohstoffbasis verwendet werden. Der profitable Wachstumskurs der ersten neun Monate soll auch im vierten Quartal 2007 fortgesetzt werden. Ein Fokus liegt auf dem russischen Markt, wobei die Schwerpunkte auf Projekte in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg und mittelfristig auch Sotschi, der Olympia-Stadt 2014, gelegt werden. So wird derzeit evaluiert, für welche Bauprojekte in der Region um Sotschi Angebote gelegt werden sollen. Für das Gesamtjahr 2007 werden von dieser Seite noch keine Auswirkungen auf Bauleistung oder Ergebnis erwartet. Im Markt Ungarn erwartet STRABAG SE eine Erholung der Geschäfte durch den Zuschlag für den Bau der Autobahn M6. STRABAG rechnet aus heutiger Sicht damit, dass im Gesamtjahr 2007 bei planmäßigem Geschäftsverlauf die Bauleistung auf knapp € 11 Mrd. gesteigert werden kann und das Ergebnis (bereinigt um den Sondereffekt aus dem Verkauf der Beteiligung an der DEUTAG KG in 2006) über jenem des Vorjahres liegen wird.

Statement des Vorstandsvorsitzenden Hans Peter Haselsteiner
Hans Peter Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE: „Seit Oktober 2007 notiert die STRABAG SE im Prime Market Segment der Wiener Börse und ist Mitglied des ATX. Die Mittel, die wir durch den Börsegang lukriert haben, wollen wir nun einsetzen, um weiter zu wachsen. Es freut mich besonders, in unserem ersten Zwischenbericht als börsenotiertes Unternehmen bekannt geben zu können, dass wir in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres unsere Profitabilität deutlich stärker steigern konnten als unsere Bauleistung. +28 % beim EBIT spricht eine deutliche Sprache.

Wir konnten die Margen steigern, indem wir strategisch unsere Aktivitäten in profitablere Wachstumsmärkte verlagern und ein striktes Risikomanagement angelegt haben. Wir sind dabei, unsere Marktpräsenz besonders in Russland stark zu erweitern, da hier die Margen deutlich über jenen des Konzerndurchschnittes liegen. Russland hat am Auftragsbestand des Gesamtkonzerns bereits 11 % Anteil. Diese Dynamik wird sich noch deutlich erhöhen. Die Effekte daraus werden im Gesamtjahr 2007 noch gering sein, doch wir erwarten deutliche positive Effekte aus dieser Strategie in den Folgejahren.“



Auf der Website veröffentlicht am 30.11.2007 – Zuletzt publiziert am 16.11.2022 11:21:55
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