Halbjahresbericht 2023

STRABAG SE: Höheres Ergebnis trotz herausforderndem Umfeld
  • Leistung im ersten Halbjahr um 9 % gesteigert
  • Auftragsbestand von € 24,3 Mrd. als solide Basis für 2024 (+2 % gegenüber 31.12.2022)
  • EBIT legte um 37 % auf € 87,4 Mio. zu
  • Ausblick 2023 angehoben: Leistung sollte rd. € 18,6 Mrd. betragen – bisherige Prognose ≥ € 17,9 Mrd.; EBIT-Marge ≥ 4 % weiterhin angestrebt



1) Per 1.1.2023 wurde die Schweiz in das Segment Nord + West und Polen in das Segment Süd + Ost umgegliedert. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Wien, 31.8.2023

Der börsenotierte europäische Technologiekonzern für Baudienstleistungen STRABAG SE hat heute, Donnerstag, Zahlen für das erste Halbjahr 2023 berichtet.

Es ist uns gelungen, den erfolgreichen Start in das Jahr 2023 auch auf das erste Halbjahr zu übertragen und wir freuen uns, über ein deutliches Plus bei Leistung und Ergebnis berichten zu können. Auf Basis unseres hohen Auftragsbestands und des starken Leistungsplus im ersten Halbjahr, heben wir unsere Leistungsprognose für das Geschäftsjahr 2023 auf rd. € 18,6 Mrd. an. Unsere Erwartungshaltung für die EBIT-Marge von zumindest 4 % bleibt aufrecht“, erklärt Klemens Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE.

Leistung und Umsatz
Die STRABAG SE erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 eine im Jahresvergleich um 9 % höhere Leistung von € 8.258,62 Mio. Die laufende Abarbeitung des hohen Auftragsbestands trug positiv zur deutlichen Leistungssteigerung bei, die teils auch durch das inflationäre Umfeld bedingt ist. Die in absoluten Zahlen größten Zuwächse wurden in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich, gefolgt von Rumänien, dem Vereinigten Königreich und Polen erzielt. Demgegenüber standen Leistungsrückgänge in Tschechien, Dänemark und Schweden. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg um 6 %.

Auftragsbestand
Der Auftragsbestand überschritt zum 31.3.2023 erstmals die 24-Milliarden-Euro-Marke und kam auch per Jahresmitte mit € 24.320,48 Mio. über dieser Grenze zu liegen. Dies entspricht einer leichten Zunahme von 1 % gegenüber demselben Zeitpunkt des Vorjahres. Deutliche Zuwächse konnten vor allem in Deutschland, Rumänien, Kroatien, Italien und Polen verzeichnet werden. In der Region Americas und im Vereinigten Königreich waren durch die Abarbeitung von Großprojekten Rückgänge zu verzeichnen. In Österreich reduzierte sich der Auftragsbestand um 5 %. Die fortschreitende Zinswende und die verschärften Vergaberichtlinien für Wohnbaukredite in Österreich trugen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.

Während wir im Verkehrswegebau eine sehr solide Geschäftstätigkeit wahrnehmen, zeichnen sich im Hochbau teils rückläufige Tendenzen ab. Dies ist vor allem nachlassenden Aktivitäten im Wohnbau geschuldet. In Österreich ist dieser Effekt aufgrund einer Kombination aus erhöhten Hypothekarzinsen und verschärften Kreditvergaberichtlinien stärker ausgeprägt als im europäischen Umfeld. Nichtsdestotrotz konnten wir unseren bereits sehr hohen Auftragsbestand gegenüber dem Jahresende 2022 nochmals um 2 % auf € 24,3 Mrd. ausbauen. Setzt man diesen ins Verhältnis zur angepeilten Jahresleistung, reicht unser Auftragspolster bereits bis ins vierte Quartal 2024 hinein. Das zeigt, dass wir in der Lage sind, rückläufige Tendenzen in einzelnen Bausparten gut auszubalancieren“, berichtet Klemens Haselsteiner.

Ertragslage
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im ersten Halbjahr 2023 um 8 % auf € 351,14 Mio. gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen um 1 % auf € 263,79 Mio. geringfügig an. Somit kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei € 87,35 Mio. und damit um 37 % höher zu liegen (6M/2022: € 63,63 Mio.). Eine deutliche Ergebnisverbesserung wurde im Segment Nord + West erzielt, in Süd + Ost fiel das Ergebnis – wie in der Baubranche durchaus üblich – im ersten Halbjahr negativ aus, wenngleich auch in diesem Segment eine merkbare Verbesserung erreicht werden konnte. Ausgehend von einem hohen Niveau reduzierte sich das Ergebnis im Segment International + Sondersparten, das aufgrund von Großprojekten regelmäßig Schwankungen ausgesetzt ist.

Das Zinsergebnis fiel mit € 26,54 Mio., nach € 6,24 Mio. im ersten Halbjahr 2022, stärker positiv aus. Diese Entwicklung ist vor allem auf deutlich gestiegene Zinserträge zurückzuführen. Im Zinsergebnis enthalten sind negative Kursdifferenzen von € -4,65 Mio. (6M/2022: € 5,74 Mio.). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) kam demnach bei € 113,89 Mio. zu liegen (6M/2022: € 69,87 Mio.). Gegenüber € -26,11 Mio. im Vorjahr, beliefen sich die Ertragsteuern auf € -37,28 Mio., was einer Ertragsteuerquote von 33 % entspricht. Entsprechend konnte ein Ergebnis nach Steuern von € 76,61 Mio. erwirtschaftet werden (6M/2022: € 43,76 Mio.).

Das auf die Fremdanteilseigner entfallende Ergebnis stellte sich mit € 2,47 Mio. in absoluten Zahlen nahezu unverändert dar. Insgesamt wurde ein Konzernergebnis von € 74,14 Mio. erzielt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag es bei € 40,41 Mio. Bei einer gewichteten Anzahl von 100.435.139 im Umlauf befindlichen Aktien im ersten Halbjahr 2023 entspricht dies einem Ergebnis je Aktie von € 0,74 (6M/2022: € 0,39).

Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2022 leicht um 2 % auf € 12,9 Mrd. Wie saisonal üblich, stiegen die Vorräte und die Vertragsvermögenswerte an, während sich die liquiden Mittel im ersten Halbjahr 2023 reduzierten. Verglichen mit dem 31.12.2022 erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf hohem Niveau von 31,7 % auf 32,6 %. Zum Jahresende bestand eine Erwerbsverpflichtung für eigene Aktien, die in der maximal möglichen Höhe von 10 % des Grundkapitals (€ 399,52 Mio.) von den Gewinnrücklagen abzusetzen war. Das damit verbundene und im Februar 2023 abgeschlossene Pflichtangebot wurde in einem Ausmaß von 2,7 %-Punkten angenommen, sodass sich die Gewinnrücklagen im ersten Halbjahr 2023 um die Differenz von € 291,31 Mio. erhöhten. STRABAG berichtet weiterhin eine Netto-Cash-Position. Diese reduzierte sich aufgrund des Saisonalitätseffekts von € 1.927,70 Mio. auf € 1.484,03 Mio.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit drehte mit € 174,93 Mio. – infolge eines deutlich niedrigeren Working Capital-Aufbaus – in den positiven Bereich (6M/2022: € -605,70 Mio.). Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit schlagen Unternehmensakquisitionen – allen voran die Übernahme des deutschen Facility Management-Dienstleisters Bockholdt GmbH & Co. KG – zu Buche, die die niedrigeren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen überkompensierten. Somit lag der Cashflow aus der Investitionstätigkeit bei € 344,65 Mio., nach € -288,90 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf € -292,37 Mio. (6M/2022: € -191,51 Mio.); darin enthalten ist der Erwerb eigener Aktien, die im Rahmen des Pflichtangebots angedient wurden, sowie die Ausschüttung der Dividende für das Geschäftsjahr 2022. Letztere war im Vergleichszeitraum nicht enthalten, da die Ausschüttung im Vorjahr in der zweiten Jahreshälfte erfolgte.

Mitarbeiteranzahl
Im ersten Halbjahr 2023 wurden im Durchschnitt 75.551 FTE beschäftigt, ein Zuwachs von 4 % gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. Infolge einer Übernahme im Property & Facility Service wurde der größte Anstieg in Deutschland verzeichnet, gefolgt von der Region Americas, in der die Mitarbeiterzahl zur Abarbeitung von Mining-Projekten aufgestockt wurde.

Ausblick 2023
Basierend auf dem anhaltend hohen Auftragsbestand und dem Leistungsplus im ersten Halbjahr, aktualisiert der Vorstand den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023: Er geht nun von einer Leistung von rd. € 18,6 Mrd. aus, zuvor lag die Einschätzung bei zumindest € 17,9 Mrd. Die EBIT-Marge sollte, wie schon bisher erwartet, erneut mindestens 4 % betragen. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) werden weiterhin mit höchstens € 600 Mio. prognostiziert.



Auf der Website veröffentlicht am 31.08.2023 – Zuletzt publiziert am 31.08.2023 7:00:26
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